Malte Knief: Generell gesprochen, sollten Produktlösungen, in unserem Fall Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung, stets „maßgeschneidert“ geplant und installiert werden. Jedes Gebäude hat individuelle Anforderungen, vor allem in der Sanierung. Je individueller die Lösungen geplant werden, desto mehr Effizienz und Komfort für die Nutzer. In der Praxis werden aus Kostengründen meist eher Standardlösungen oder eine Kombination umgesetzt. Besonders aktuell ist ja gerade das Thema serielle Sanierung. Es geht darum, mit vorgefertigten Komponenten schnell bezahlbaren und klimaneutralen Wohnraum zu schaffen. Dementsprechend machen hier geschwind nachrüstbare Standardlösungen mehr Sinn. Dafür haben wir zum Beispiel „ValloSprint“; das sind vorkonfektionierte Pakete für die zügige und kosteneffiziente Installation einer zentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Doch auch dezentrale Geräte wie der Einzelraumlüfter „B 44“ sind als serielle Lösung einfach nachrüstbar.
Thomas Reiche: Technische und ökologisch-ökonomische Bedarfe sind vorrangig der Ursprung neuer Forschungsvorhaben. Individuelle Lösungen sind nicht selten der Ansatz für künftige Forschungsergebnisse, die von vielen Unternehmen der gleichen Branche und branchenübergreifend genutzt werden können. Eine Standardisierung dafür zu entwickeln, unterstützt die künftige breite Anwendung erheblich. So hat beispielsweise ein gemischtes, junges Forschungsteam innerhalb der industriellen Gemeinschaftsforschung eine neue Standardisierung zur höheren Beimischung von Restbeton beim Herstellen von Frischbeton initiiert. Eine Ressourcenschonung von etwa zehn Prozent kann damit zur Norm werden. Unter anderem hat die AiF eine Partnerschaft mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) entwickelt, auch um den Mittelstand frühzeitig beim Normungspotential von Zukunftsthemen mitzunehmen.
3. Wie zeigt sich „Vielfalt“ in Ihrer Organisation? Stichworte: Mitarbeiterschaft, Kommunikation, Innovationsmanagement, Produkte/Services, Biodiversität, … Welche Erfahrungen machen Sie hier beziehungsweise auf was ist Ihrer Ansicht nach jeweils speziell zu achten?
Professorin Dr.-Ing. Martina Hofmann: Vielfalt zeigt sich bei uns zum Beispiel in der Zusammensetzung unserer Teams. Wir suchen gezielt Kolleginnen und Kollegen, die sich in ihrer Unterschiedlichkeit gut ergänzen. So profitieren alle: Berufseinsteiger arbeiten eng mit Erfahrenen zusammen. Die Jüngeren stellen Prozesse, Hierarchien oder Grundsätzliches eher mal kritisch infrage. Ältere Mitarbeitende bringen dagegen Berufserfahrung, Gelassenheit und Routine mit. Bei uns arbeiten Menschen aus der Verwaltung, Geographen, Agrarwissenschaftlerinnen, Sozialwissenschaftler, Physikerinnen und Informatiker. Ihre verschiedenen Erfahrungen, Herangehensweisen, Kompetenzen und das individuelle Fachwissen sind sehr bereichernd. Außerdem arbeiten wir in einem Klima, in dem gerne intensiv über Veränderungsprozesse und -bedarfe diskutiert wird und kritische Themen offen angesprochen werden. Wichtig ist, dass alle zu Wort kommen und unterschiedliche Herangehensweisen als Gewinn empfinden.
Malte Knief: Vielfalt zeigt sich für Außenstehende auf den ersten Blick in unserer Produktvielfalt. Wir sind umfassender Systemanbieter für Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung. Vallox bietet dabei sowohl zentrale als auch dezentrale Geräte sowie Luftverteilsysteme: Von kosteneffizienten Lösungen über Komfortlüftung bis hin zu Großgeräten mit hoher Luftleistung. Auch die Anwendungsvielfalt unserer Produkte ist hervorzuheben – von Wohnungen bis zu großen Gewerbe- und Bürokomplexen sowie Schulen und Kindergärten. Wenn es um Vielfalt im Unternehmen intern geht, spielen wie gesagt Offenheit und Neugier eine wichtige Rolle. Wir legen großen Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie einen Generationen- und Wissensaustausch. Auch mit unserer finnischen Muttergesellschaft Vallox Oy sind wir in regem Austausch.