Die EU-Gebäuderichtlinie 2024 schreibt für bestehende Wohngebäude vor, dass der durchschnittliche Primärenergiebedarf bis 2030 ...
Klimawende im Geschosswohnungsbau
Ein cleveres System für die Sanierung
Mittwoch, 20.11.2024
... um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent im Vergleich zu 2020 sinken soll. Wenn durch Dämmmaßnahmen und/oder den Tausch von Fenstern die Gebäudehülle immer dichter wird und gleichzeitig regelmäßiges Stoßlüften nicht gewährleistet werden kann, wird die untere Grenze des Luftwechsels zum Feuchteschutz unterschritten. Was kann also eine Lösung für gesundes Wohnen sein?
Die DIN-Norm 1946 Teil 6 sieht ein mechanisches Lüftungskonzept vor, wenn „lüftungstechnisch relevante Veränderungen eines bestehenden Gebäudes […]“ vorgenommen werden. Das ist der Fall, wenn mehr als ein Drittel der Fenster pro Wohneinheit ausgetauscht wird; genauso, wenn bei einer Dachgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus mehr als ein Drittel der Dachfläche abgedichtet oder wenn ein Lüftungssystem in einem Teilbereich oder einzelnen Räumen nachgerüstet wird.
Renovierte oder zu renovierende Bestandsgebäude haben in der Regel nur eingeschränkte Möglichkeiten, nachträglich eine zentrale Wohnraumlüftung inklusive Verteilsystem ohne großen Aufwand (zum Beispiel in abgehängten Decken) unterzubringen.
Zweistufige, komplett bedarfsgesteuerte Wohnraumlüftung
Eine clevere Antwort auf diese Herausforderung bietet das Lüftungssystem „RenovatAir“ von Wolf. Bei diesem System handelt sich um eine zweistufige, zu 100 Prozent bedarfsgesteuerte Lösung für den Geschosswohnungsbau, die ohne aufwändige raumweise Verrohrung und den daraus resultierenden hohen Aufwand für die Nebengewerke auskommt:
Im ersten Schritt belüftet ein zentrales Wohnraumlüftungsgerät den Wohnungsflur. Die sich an den Flur anschließenden Wohnräume werden im zweiten Schritt über aktive Lüftungselemente versorgt, die in die Verbindungswand vom Flur in die Wohnräume eingelassen werden. Während die frische Luft durch eine Überströmeinrichtung – zum Beispiel in der Tür oder durch ein separates Lüftungsgitter – in die einzelnen Räume strömt, saugt das aktive Lüftungselement „RenovatAir Mixfan“ die sich unterhalb der Zimmerdecke ansammelnde, feuchte, warme und CO2-angereicherte Luft kontinuierlich in den Flur ab. Ein integrierter CO2-Sensor im Gerät steuert dabei die Drehzahl des Mixfan-Ventilators.
Im Flur wird nahezu Außenluftqualität erreicht, denn hier überwacht ein vom zentralen Zuluftgitter weit entfernt installierter, separater CO2-Sensor die Luftqualität. Über diesen Sensor wird die Luftmenge am Gerät und somit der gesamte Luftwechsel der Wohnung geregelt.
Durch den CO2-gesteuerten, bedarfsgerechten Luftaustausch wird im Winter die Gefahr von Überlüftung und Austrocknung der Raumluft stark gesenkt. Gleichzeitig werden alle Vorteile einer zentralen Wohnraumlüftung realisiert: Schutz der Gebäudesubstanz vor Schimmelbildung, Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung (Reduzieren von Primärenergie) und – nicht zu vergessen – den Komfort einer stets frisch gelüfteten Wohnung.
Leiser Betrieb
Eine Belästigung durch Lärm müssen die Bewohner einer mit dem Renovatair ausgestatteten Wohnung nicht befürchten. Die Schallwerte des Mixfan unterschreiten in der Grundeinstellung (50 m3/h) auch beim Maximalbetrieb die in der DIN EN 16798-3 geforderten 35 dB(A). Außerdem läuft der Mixfan die meiste Zeit bedarfsgerecht auf niedrigerer Drehzahl und ist damit nochmals leiser. Darüber hinaus bleibt Straßenlärm, der bei geöffneten Fenstern in die Wohnung dringen würde, vor der Tür.
Neben niedrigen Schallwerten zeichnet sich das Renovatair-System auch durch eine besonders einfache Montage und Inbetriebnahme aus. Es sind pro Wohnung nur Kernbohrungen in die jeweiligen Zulufträume und je eine Stromversorgung notwendig. Die Abluftabsaugung erfolgt auf herkömmliche Weise. Die Leitungen sind hierbei in der Regel viel kürzer, da die Ablufträume meist nahe beieinander liegen.
Weiterführende Informationen: https://www.wolf.eu/de-de
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