Mit dem „PCS 44“-Zubehörsatz für Passivkühlung (Vier-Rohr-Kühlung) lässt sich die Wärmequellenflüssigkeit in Kombination mit einer Sole/Wasser-WP nutzen. Die Wärmequellenflüssigkeit wird direkt aus dem Wärmequellenkreis abgezweigt und zirkuliert durch das Kühlsystem, was sich zum Beispiel für den Einsatz mit Ventilatorkonvektoren, die ausschließlich zum Kühlen dienen, eignet.
Passiv- und Aktivkühlung
Gebäude mit hoher Kühllast finden mit dem „HPAC-Kühlmodul“ von Nibe, in Kombination mit einer Sole/Wasser-WP, eine Komplettlösung. Das Kühlen erfolgt bei geringer Kühllast zunächst passiv. Dabei zirkuliert kühles Wärmequellenmedium durch die zum Beispiel angeschlossenen Ventilatorkonvektoren oder Kühldecken. Erhöht sich der Kühlbedarf auf ein entsprechendes Niveau, startet automatisch die aktive Kühlung: Der Verdichter der WP arbeitet bedarfsabhängig. Den Hauptanteil der Energie stellt das Erdreich kostenlos zur Verfügung.
Kommerziell genutzte Gebäude haben oft einen synchronen Heiz- und Kühlbedarf, wie bei einer Nord-Süd-Ausrichtung, zur ganzjährigen Kühlung von EDV-Räumen oder einseitig hohen Kühllasten. Eine Nibe-Erd-WP mit dem Zubehörmodul „ASC 45“ sowie einem Heizungs- und Kältepufferspeicher ist in der Lage, Heiz- und Kühlbedarf gleichzeitig abzudecken. Dafür muss nur einmal Antriebsenergie aufgebracht werden. Die Koordination aller regelungstechnischen Aufgaben erfolgt durch die WP.
Eingesetzte Kältemittel
Im Gegensatz zu Klima-Split-Geräten arbeiten die hier vorgestellten Monoblock-Wärmepumpen mit hermetisch geschlossenen Kältekreisen. Die werkseitige Kältemittelbefüllung ist sicherer und erfordert weniger Kältemittel als ein Befüllen vor Ort. Das Übertragen der Kälteleistung in das Gebäude erfolgt mittels Wasser.
In der Luft/Wasser-Wärmepumpe „S2125“ wird das Kältemittel R290 (Propan) verwendet. Es hat ein geringes Treibhausgaspotential und bietet sowohl sehr gute Effizienzwerte im Heizbetrieb als auch entsprechende Kühleigenschaften.
Fazit
Beim Planen von Immobilien sollte neben der technischen Kühlfunktion auch der bauliche Wärmeschutz berücksichtigt werden – zum Beispiel durch Verschattungsmaßnahmen, Jalousien oder die Anordnung der Räume. Ist dies der Fall, kann die Dimensionierung des Kühlsystems in vielen Fällen minimiert werden. Dadurch lassen sich sowohl Investitions- als auch Betriebskosten sparen.
Eine Photovoltaik-(PV)-Anlage ergänzt eine WP mit Kühlfunktion sinnvoll. Denn so kann der Strom für die WP im Aktiv-Betrieb von der eigenen PV-Anlage geliefert werden: Stromertrag und Kühlbedarf sind gleichzeitig am höchsten – im Sommer.
[Günther Kasper, Produktmanager und Sachkundiger für Wärmepumpensysteme VDI 4645 P/E, NIBE Systemtechnik GmbH, 29223 Celle, info@nibe.de]