Da PE-Rohre korrosionsbeständig sind, kommt es in Verbindung mit der glatten Oberfläche zu geringen Ablagerungen im Rohr. Das verhindert Inkrustation und minimiert die Druckverluste. Der problematische Austritt von Kühlmedien oder Kondensationsfeuchtigkeit stellen somit kein Risiko für die Inneneinrichtung des Gebäudes dar, zumal sich beim Rohr-in-Rohr-System auch die Tauwasser-Bildung an der Außenfläche erübrigt.
Zeit-, Personal- und Kostenersparnis
Für gewöhnlich ist nach der Montage eine Nachisolierung der Rohrleitungen nötig, was ein zweites Team vor Ort erfordert. Bei der gewählten Systemlösung ist das überflüssig. „Durch die Produkteigenschaften von „COOL-FIT“ ist keine Einrüstung notwendig. Andere Gewerke konnten daher parallel weiterlaufen", sagt Thomas Klemm, Technischer Vertrieb Cooling bei GFPS, mit Blick auf das „Forum Wissen“. Er ergänzt: „Man spart sich einen kompletten Arbeitsschritt und insgesamt Personal, Zeit und damit auch Kosten."
Angesichts der Materialmenge - die Rohre werden mit einer Baulänge von 5 m geliefert - war das geringe Gewicht des Kunststoffmaterials von Vorteil. Denn so waren im Gegensatz zu schweren Metallsystemen für das Tragen keine Transporthilfen notwendig: Ein Installateur verbaute das Rohrsystem im Bereich der Haupttrassen der Kühlwasserverteilung in einer Gesamtlänge von 850 m in rund 15 Monaten.
Automatisiertes und hygienisches Elektroschweißen
Ein Barcode erkennt die Elektroschweißmuffen. Der Schweißvorgang erfolgt automatisiert, nach wenigen Minuten signalisiert das Schweißgerät das Beendigen. Nun kann der Installateur die Schweißkabel wieder vom Fitting entfernen und die Schweißanzeigen kontrollieren. Um die gewünschte Stabilität/Unlösbarkeit der Rohrleitung sicherzustellen, muss auf die Abkühlzeit geachtet werden. Nachdem die Isolationen an den Schweißkontakten angebracht worden sind, erfolgt das Entfernen der Festhaltevorrichtung. So sorgt das Elektroschweißen für sichere und zuverlässige Verbindungen innerhalb weniger Minuten - mit eingebauter Qualitätskontrolle.
Bauleiter Tino Reichenbach (HTM Mühlhausen): „Wir kommen vom Stahlschweißen, für uns war es die Premiere mit dem vorgedämmten Rohrsystem. Das Abschälen war etwas gewöhnungsbedürftig und erfordert Übung. Der Einbauprozess schritt dann sehr zügig voran. Das Schweißwerkzeug lässt sich durch die Anleitung unkompliziert einstellen und die maschinengesteuerte Elektroschweißung erlaubt ein paralleles Arbeiten." Ein positiver Nebeneffekt für künftige Bestandsarbeiten: Da die Rohre verschmutzungsarm verarbeitet sind und durch Elektroschweißmuffen verbunden werden, sind keine Flex- oder Schweißarbeiten notwendig. Das schützt die Umgebung vor Beschädigungen und gewährleistet einen hohen Hygienegrad.
Fazit
Im Vergleich zu nachträglich isolierten Metallsystemen ist „COOL-FIT“ umweltfreundlicher und hilft, energiesparender zu arbeiten. Denn beim Einsatz von „COOL-FIT“ wird für Herstellung und Betrieb des Systems weniger CO2 freigesetzt als bei einem aus Metall. Zudem ist das PE-Rohrleitungssystem durchschnittlich 30 Prozent energieeffizienter als konventionelle Metallsysteme mit nachträglicher Dämmung auf Kautschukbasis.
„Der Praxistest hat bewiesen, dass die gebäudetechnischen Systeme ineinandergreifen und funktionieren", so das Resümee von Thilo Wendt. Anfang Juni 2022 wurde das „Forum Wissen“ eröffnet. Dort, wo man im oftmals hitzig über „wahr" und „falsch" diskutiert, trägt das „COOL-FIT“-System zu einer einwandfreien Kältetechnik und somit auch dem Bewahren von „kühlen Köpfen“ rund um die Wissenschaften bei.